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Der Preis ist zu verführerisch, um nicht der Versuchung stattzugeben, ihn mit einem originalen Eames DCW Stuhl der Schweizer Marke Vitra zu vergleichen: Für fast nur ein Zehntel des Original-Preises tummelt sich dieses Plagiat im markanten Walnussfurnier in diversen europäischen Onlineshops...

Um uns ganz dem Vergleich zu widmen, weisen wir auf die sagenumwobene Entstehungsgeschichte des ersten Designs von Ray & Charles Eames, die Plywood Group, in einem früheren ikarus...design blog-Beitrag hin. Schon auf den ersten Blick der nebeneinander stehenden Stühle sind die unterschiedlichen Abmessungen auffällig: Nicht nur dass das Plagiat eine höhere Lehne und Sitz aufweist, das verwendete Schichtholz weist eine größere Materialstärke und somit eine geringere Biegung in der Form auf.

Der originale Plywood Group Chair (DCW) weist eine einheitliche Maserung des Eschenfurniers und gleichmäßige Verarbeitung des Schichtholzes auf. Um den Vergleich »Original vs. Fälschung« bildlich zu verdeutlichen, haben wir das Plagiat in Walnussfurnier gewählt: Das dunkler gebeizte Holzfurnier wirkt nicht nur rau in seiner wirklich schlechten Verarbeitung, sondern zeigt auch recht rissige Ränder. Unüblich für den Möbelbau wurde zudem kein einheitliches Walnussfurnier an einem Stuhl verarbeitet: An der Lehne ist das Holzfurnier rötlicher und feinmaseriger als auf der Sitzfläche.

An der Rückenlehne wird die unterschiedliche Verarbeitung deutlich: Um einen leichtgewichtigen, aber stabilen, zudem ergonomisch geformten Stuhl zu erhalten, wählen Ray & Charles Eames in den späten 1940er Jahren nach langjährigen Experimenten eine spezielle Materialstärke des Schichtholzes aus, das trotz seiner Stabilität genügend Flexibilität zum Sitzen zulässt. Sprich, setzt man sich auf den originalen Plywood Group DCW Stuhl, umschließt die Rückenlehne zart federnd den Rücken. Um in der Verarbeitung Geld einzusparen, weist das Plagiat nicht nur eine größere Materialstärke günstigeren Holzes auf, das somit nicht nur eine geringere Biegung sondern auch Flexibilität zulässt.

Zwar sind sowohl Original als auch Fälschung mit dem typischen Gummipuffer zwischen Rückenlehne und Halterung ausgestattet, jedoch passt Vitra den Gummipuffer in die Rückenlehne des Original DCW Designs ein, während die Passgenauigkeit beim Plagiat arg zu wünschen übrig lässt.

Auch an den Füßen wird die unterschiedliche Verarbeitung sichtbar: Während Vitra seinen originalen Plywood Group Stuhl rundum mit einem feinkörnigen Schliff und Lasur versieht, um eine glatte Oberfläche zu erreichen, wird allen Oberflächen der Fälschung aus Kostengründen keinerlei Beachtung geschenkt. Sprich, die irgendwie abgeschnittenen Füße der Fälschung kratzen mit rissigem Holz über jedweden Boden.

Widmen wir den Blick nun der Unterseite des Gestells, die auf den ersten Blick keinen großen Unterschied im Design offenbart.

Wie üblich im modernen Möbelbau verwendet Vitra für seinen Plywood Group Stuhl (DCW) rostfreie Inbus-Schrauben mit Gegengewinde, die aufgrund ihrer Konstruktion kaum Spiel zulassen, auch wenn auf dem Holzstuhl mal ausgelassener und wilder gesessen wird. Sprich, einmal zusammengebaut und fest verschraubt, steht der originale Holzstuhl seinen Mann über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Zudem verbinden die Inbus-Schrauben zuverlässig Gestell und Sitzfläche über runde Gummipuffer, um die Flexibilität der Sitzfläche auszugleichen. Man beachte die tiefgezogene »Sitzlippe«, die für einen angenehmen Sitzkomfort auch in den Kniekehlen sorgt.

Beim Plagiat staunen wir nur noch: verrostete Kreuzschlitz-Schrauben. Als ob dieser Holzstuhl über Jahre in einem Keller oder Dachboden verweilte! Dass die Bohrlöcher ausgerissen sind, lassen wir bei diesem Preis wie auch oben beschriebene Kleinigkeiten gerne durchgehen.

Aber Schrauben durch das Schichtholz ohne Gegengewinde einfach in den Gummipuffer zwischen Sitzfläche und Gestell zu schrauben, ist ein absolutes Unding! Das weiche Material lässt ein Arbeiten der Schraube zu, Bewegungen im ausgeschlagenen Schraubenloch lassen den Klebestoff zwischen Sitzfläche und Gummipuffer reißen – der Stuhl wird durch regelmäßigen Gebrauch immer wackeliger. Und ein Nachziehen der Schrauben verschlimmert die Fehlkonstruktion immer mehr!

Der Blick zwischen Sitzfläche und Gestell zeigt die zuverlässige Verschraubung von Inbus-Schraube mit Gegengewinde am Original, ...

... während an der Fälschung die allzu lange Schraube mit ihrer kostengünstig schnell aufgeschraubten Mutter recht gefährlich nah an die Unterseite der Sitzfläche kommt.

Falls wir Sie von der Qualität des originalen Plywood Group Dining Chair in Holz (DCW) von Ray & Charles Eames aus dem Schweizer Hause Vitra überzeugen können, ist der Weg nicht weit zu einer Bestellung in unserem ikarus...design shop.

1.260,00 €
636,00 € 749,00 €
636,00 € 749,00 €
1.390,00 €

Zu den in Form gepressten Schichthölzern des Sitzes und der Lehne gesellt sich ein ebenso aufwendig hergestelltes Gestell: Die exzellente und langlebige Konstruktion samt Verbindungen lässt die originale Plywood Group von Vitra zum vererbbaren Designklassiker werden! Im Hintergrund: Akari 7A Light Sculpture Tischleuchte, Cork Family Modell C Hocker und Beistelltisch und Eames House Bird.
ab 199,00 €
429,00 €
599,00 €
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