
Componibili – nicht einfach nur ein Aufbewahrungsmöbel
Werfen Sie mit uns einen Blick auf ein Möbel, das seit 1967 ganze Generationen begeistert...
March 21, 2023 00:00
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Dies ist nicht nur ein Text über ein bedeutendes Möbelstück, sondern auch die Geschichte über ein Material, das die Welt verändert hat. Beides ist hier untrennbar miteinander verwoben.
Der Componibili Container, 1967 von Anna Castelli Ferierri entworfen, ist nicht nur ein preisgekröntes und flexibles Aufbewahrungsmöbel. Er steht für etwas Größeres. Er reflektiert in besonderer Art und Weise den damaligen Zeitgeist und die Gesellschaft in den frühen 1960er Jahren. Denn die Serienproduktion und neue Verfahren, wie das Spritzgießverfahren, veränderten den Markt grundlegend und beendeten quasi die mechanische Produktion. Möbel und alltägliche Dinge aus Kunststoff waren neu, günstig(er) und schnell und fast überall verfüg- und konsumierbar. Sie übten einen besonderen Reiz auf die Bevölkerung aus. Es entstand ein Überfluss, der die Bedeutung einzelner materieller Dinge herabsetzte. Kunststoff war DAS Material der Stunde und charakterisierte die nächsten Jahre weltweit in allen Bereichen, getreu des Mottos »plastic is fantastic«. Hier sei eingeworfen, dass sich diese Euphorie Ende der 1960er, Anfang der 1970er wegen der Hippie-Bewegung und der Öl-Krise wieder legte.
Möbel sind immer der Ausdruck eines Bedürfnisses und stets Zeugen ihrer Zeit.
Doch Kunststoff-Objekte repräsentierten in den 1960ern zweifelsohne Fortschritt und Moderne und reagierten auf die aktuellen Anforderungen der Gesellschaft: serielle Produktion, Flexibilität, Modularität und Leichtigkeit. Auch der Wunsch nach einer Individualisierung des Zuhauses und der Loslösung von vorgegebenen, teils starren und spießigen Wohnwelten aus dem Möbelhaus wurde so erfüllt. Und genau hier kommt der Componibili ins Spiel.



Von den 1970ern über 1987 bis 2000 auf dem Salone in Mailand mit Silber-Finish: Der Componibili im Wandel der Zeit bzw. Rezeption. Fotos: © Kartell
Das flexible Aufbewahrungsmöbel von Anna Castelli Ferrieri (1920-2006) traf den Zahn der Zeit und erlangte innerhalb kurzer Zeit große Beliebtheit. Dank seiner Form kann er einfach und in unzähligen Varianten und Farbkombis gestapelt werden, ohne dass handwerkliches Geschick und Werkzeug vonnöten wären. Die kompakte Form und die grifffreien Schiebetüren nehmen nur wenig Platz weg, weshalb auch in den kleinsten Flur oder das kleinste Bad noch ein Componibili passt. Kartell und Ferrieri reagierten ganz selbstverständlich auf die Ästhetik und Stilfragen dieser Zeit: Objekte als Statement, die hauptsächlich aus einem Werkstoff bestanden sowie monochromatisch waren und charakteristische Formen, gesättigte Primär- und Sekundärfarben (wie Rot, Orange, Gelb und Grün) und hohe Kontraste hatten.



Der Componibili in gold metallic (2014), in der Bio Ausführung (2019) sowie aus schwarz-mattem, recyceltem Kunststoff (2020). Fotos: © Kartell
Heute ist der Componibili noch immer ein Bestseller und längst in der Gegenwart angekommen: Seit 2019 gibt es ihn aus Bio-Kunststoff, der, wenn man es wollen würde, zu 100 % biologisch abbaubar ist. Seit einigen Jahren überarbeitet Kartell zudem ihr Portfolio und relauncht viele Produkte in recyceltem Kunststoff. Ganz in dem Bewusstsein, dass Virgin-Kunststoffe endlich sind und in einer nachhaltigen Welt keinen Bestand mehr haben werden können.

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